Dienstag, 28. November 2017

Fahrradabstellplatzsatzung - Der Kurier vergisst nichts.


15.02.2020: Wer soll den Radentscheid umsetzen, für den zur Zeit Unterschriften gesammelt werden? Mit dem aktuellen Stadtrat ist das offensichtlich nicht möglich, wie diese Geschichte von 2018 beweist:.....
Manchmal wird man vom Kurier freudig überrascht. In diesem Fall gräbt er doch tatsächlich eine Meldung über meinen vor 25 Jahren gestellten Antrag aus, eine Fahrradabstellplatzsatzung in Bayreuth einzuführen. Ich wusste davon nichts mehr. Interessant ist diese archäologische Ausgrabung, weil vor wenigen Tagen dieses Thema wieder einmal im Stadtrat anstand. Und sich dabei herausstellte, daß zumindest einige Stadträte im letzten Vierteljahrhundert nichts dazugelernt haben. 


Statt sachlicher Gründe bringen diese fundamentalistischen Verweigerer aller Neuerungen, die nicht in ihr schrulliges Weltbild passen, wieder jene uralten Polemiken vor, die sie immer auftischen, wenn ihnen nichts Intelligentes einfällt - also so gut wie immer: „eine Diktatur der Bürokratie“, „gilt diese Satzung auch für Kinderwägen?“, „Wer fährt denn Rad? Vielleicht ein paar Grüne im Sommer.“ Es gibt in dieser Republik etwa 30000 Gesetze, Verordnungen, Satzungen und andere Regeln, darunter beispielsweise eine Kfz-Stellplatzordnung und viele andere Regeln zum Autoverkehr. Die werden von diesen Status-Quo-Dschihadisten aber niemals infrage gestellt. Nur was nicht zur eigenen Ideologie passt, ist dann plötzlich zu viel Bürokratie.


In der Wirklichkeit hat ihre irrationale Obstruktionspolitik gegen jeglichen Radverkehr nicht verhindern können, daß auch in Bayreuth die RadlerInnen immer mehr werden. Wären es nur Grüne, die mit dem Rad fahren, wären die Bayreuther Grünen lokal die mit gigantischem Abstand mitgliederstärkste Partei. Und sie fahren nicht nur im Sommer, sondern, wie leicht zu besichtigen ist, auch im Frühjahr, im Herbst und, man glaubt es kaum, sogar im Winter. Es ist auch leicht zu besichtigen, daß es an vielen Stellen zu wenige und ungeeignete Abstellanlagen gibt, beispielsweise in der Fußgängerzone Richard-Wagner-Straße. Aus anderen Städten, die Bayreuth in dieser Angelegenheit etwa ein halbes Jahrhundert voraus sind, weiß man, daß gute Abstellanlagen den Anteil des Radverkehrs erhöhen – weil man dann weiß, daß man sein Fahrrad am Ziel sicher abstellen kann. Man muß allerdings, um dies besichtigen oder wissen zu können, den Platz hinter der Windschutzscheibe verlassen.


Wie bei der Auseinandersetzung um die Graserschule und die Parkplätze am Klinikum sieht man auch in diesem Fall, daß das abseitige Weltbild eines großen Teiles des Stadtrates inzwischen so weit von der Wirklichkeit entfernt ist wie der Mond von der Erde, sein Verfallsdatum hatte es schon vor 25 Jahren überschritten.

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